Allgemein:

Es gibt keine richtigen Gesellschaftsschichten in der Stadt von Rise. Die totale Armut herrscht.

Natürlich gibt es einige, die ein halbwegs sicheres Leben führen (v. a. Plantagenbetreiber), aber im Grunde hat jeder jeden Tag eine nicht geringe Chance, umgebracht zu werden. Raue Sitten herrschen, vor allem auf der Straße. 

In den allermeisten Fällen werden Kinder auf die Straße gesetzt. Oft als Neugeborene, die selbstverständlich einen sehr geringen Prozentsatz an Überlebenden stellen, viele aber auch in höherem Alter (Fünf bis acht Jahre). Letzteres wird als humane Geste gesehen, da die Kinder so wenigstens eine geringe Hoffnung aufs Leben hegen können. Natürlich ist es aus unserer Sicht verwerflich, ein Kind eine Weile großzuziehen und dann 'wegzuwerfen', allerdings ist es in Rise Gang und Gebe und die wenigsten bauen enge emotionale Bindungen zueinander auf. Generell gibt es sehr wenige Familien, da die meisten Neugeborenen aus unehelichen Beziehungen entstehen. Kurze Liebschaften, Besäufnisexzesse und Prostitution sind der häufigste Anlass für eine Schwangerschaft.

 

Sprache:

Es gibt eine Art Einheitssprache, die man als Englisch mit ganz unterschiedlichen Spracheinflüssen bezeichnen könnte und mit der man sich mehr oder weniger gut verständigen kann. Einige Sprachen werden auch noch von kleineren Personengruppen gesprochen oder werden als Geheimsprache verwendet. Die meisten Sprachen sind jedoch ausgestorben.

 

Regierung:

Sämtliche Versuche nach den Engelskriegen, eine Regierung zu etablieren, sind recht schnell gescheitert. In einer Welt, in der jeder Tag ein Kampf ums Überleben ist, ist die Mehrheit der Menschen der Meinung, dass einem niemand etwas zu sagen hat, der genau so schnell tot sein kann, wie man selbst.

 

Kriminalität:

Die Kriminalitätsrate in Argomor ist extrem hoch. Verbrechen werden nicht allgemein gefahndet, außer von ein paar vereinzelten Menschen, die sich von sich aus zum Recht berufen fühlen. Diese sterben aber meist ziemlich schnell, bevor sie etwas an der Mentalität der Bevölkerung ändern können.

Viele Vergehen entstehen aus einem spontanen Gefühl (Wut, Angst,...) oder dem Versuch, zu überleben (Diebstahl von Nahrungsmitteln, Totschlag eines anderen für dessen Kleidung,...), sind also keinen Gruppierungen zuzuordnen. Es gibt allerdings auch einige Gangs, die sich zusammenschließen und organisierte Verbrechen begehen. Allerdings gibt es ja nirgendwo großartig etwas zu holen, von den Plantagen einmal abgesehen. Aber diese sind unantastbar und neutral und die Gruppen fürchten, dass die Plantagenarbeiter sie vergiften, wenn sie versuchen würden, diese zu erpressen (kam schon ein paar Mal vor).

 

Romantische Beziehungen:

In all der Verkommenheit der Stadt gibt es natürlich auch unschuldige und weniger unschuldige Liebesbeziehungen. In Argomor schert sich keiner darum, ob irgendwer ein bestimmtes Geschlecht bevorzugt. Die Leute haben schlicht und ergreifen besseres zu tun, als sich über derartige Nichtigkeiten Gedanken zu machen.

Für gewöhnlich schert man sich genau so wenig um Polygamie, es sei denn natürlich, man ist selbst betroffen und fühlt sich vom Partner verraten, etc. . Mittlerweile gibt es jedoch auch schon viele, die Monogamie ohnehin nicht als die 'normale' Beziehungsform annehmen.

Derartige Umstände, die Liebe und Verlangen in ein derart chaotisches Licht rücken, machen ehrliche, auf Zuneigung basierende Beziehungen recht selten. Liebe ist für viele mehr ein optionaler, netter Nebeneffekt zum körperlichen Vergnügen als irgendetwas anderes. Das legt natürlich den Grundstock für die seltene Existenz von Familien, das Aussetzen von Kindern und zurückgelassene, schwangere Frauen, was wiederum einen nicht geringen Teil zum Elend von Argomor beiträgt und einen Aufstieg der Gesellschaft aus dieser Hölle praktisch unmöglich macht.

 

Ehe:

Eheschließungen gibt es nur noch bei sehr wenigen, kleinen Sekten oder anderweitig gläubigen Menschen. Der Regelfall sind sie nicht, sie bringen weder Vor- noch Nachteile und sind mehr eine persönliche und symbolische Entscheidung.

 

Währung:

Theoretisch existiert so etwas wie eine Währung noch, allerdings macht niemand Gebrauch davon. Was soll man auch mit ein paar Stücken Metall oder Papier, die man nicht essen kann? Für Waren eintauschen kann man sie nicht, aus eben jenem vorangegangenen Grund. Damit eine Währung funktioniert, müsste auch die Wirtschaft in Takt sein- und das Moralempfinden. Im Hungerfall wird der 'Besitzer' meines Essens kurzerhand umgebracht- mehr Essen für mich, ein Maul weniger für die Stadt zu stopfen.

Eine Ausnahme stellen Metzger und Plantagenbesitzer selbst da. Letztere, da nur wenige das Wissen haben, wie man Gemüse und Obst in verseuchten Gebieten anbaut und man bei ihrem Tod an gar kein Essen mehr kommen würde (selbstverständlich hüten diese Menschen ihr Geheimnis sehr gut und lassen es nur schwer aus sich heraus foltern). Erstere aus ähnlichen Gründen, einige schrecken doch davor zurück, Leichen aus zunehmen, oder sind sich nicht sicher, was essbar ist und was nicht.

 

Namen:

Mangels einheitlicher Kultur herrscht in Argomor eine bunte Vielfalt an Namen, die aus allen möglichen Ländern und Religionen stammen. Nachnamen sind nicht immer existent und haben durch die löchrige Familienstruktur auch ihre Zuordnungsbedeutungen einzelner Personen zu Abstammungslinien weitgehend verloren.

Manche Gruppierungen geben sich einheitliche Nach- oder auch Vornamen, um eine Zusammengehörigkeit zu schaffen.

 

Fakten am Rande:

- In Argomor herrscht der Glaube, dass Krokodile unsterblich sind, solange man sie nicht umbringt. Das rührt vor allem daher, dass niemand bisher je ein Krokodilskellet gefunden hat, das intakt war. Diese Tatsache ist ein unsinniges Kuriosum, wie es jede Gesellschaft hat.