Elf [Eins und eins]

 

Eins und eins ist mehr als zwei,

mehr als drei und mehr als vier.

 

Eins und eins ist mehr als fünf,

mehr als sechs, nie mehr als wir.

 

Was ich liebte sah ich brechen,

niemals rennen, nur in Ketten.

Was ich hasste sah ich bleiben,

immer zwei, manchmal auch drei.

 

Was du sahst war was du fühltest,

wenn ich sah was dir geschah,

wenn ich zerrte an den Ketten

und doch nie gefangen war.

 

Als ich merkte dass sie riefen

dass die Kette lose war,

und darauf für immer schliefen,

brach das letzte Herz in mir.

 

Und du fielst und ich fiel mit dir,

wir zerschellten an den Klippen.

Warum ich lebe weiß ich nicht,

so musst auch du noch leben.

 

Und so gab ich deinem Körper

mein ganz eigenes Gesicht.

So kehrtest du nur für mich zurück,

und warst auch nie gegangen.

 

Schwester, Schwester hör' mir zu,

ich mache keine Fehler,

eins und eins ist mehr als sieben,

mehr als acht und mehr als neun.

 

Eins und eins bin ich geblieben,

zusammen sind wir mehr als zehn,

zusammen sind wir mehr als alle,

zusammen sind wir mehr geträumt.

 

 

Elf Jahre sind es an der Zahl,

seit du nie gegangen bist,

seit ich nie alleine war,

seit du mich niemals verlässt.