...both never to come back

 

Ganz kurzer Text aus der Sicht von Octavian. 

 

Mit Blumen in der Hand saß ich vor Rebeccas Grab. Behutsam legte ich den Strauß auf den kleinen Hügel Erde vor dem schmucklosen Stein, der nur ihren Namen trug und strich Oves sanft über den Kopf. Er griff sich meinen Finger und nuckelte daran.

Ein schmerzvolles Lächeln zog sich um meine Lippen, als ich zu Beccis letzter Ruhestätte sah. „Ist unser kleiner nicht wundervoll?“ Ich schob eine Strähne seines roten Haares hinter eines seiner Ohren. „Die selbe Farbe wie meine... du meintest mal, das würdest du dir wünschen...“ Der Säugling sah mich aus großen, grünen Augen an und brabbelte etwas unverständliches. „Und deine Augen...“ Menschenaugen. Oves würde wohl keine Elementarkräfte besitzen... vielleicht würde das eines Tages ein Problem werden. Immerhin ging es uns Elementaristen ja doch besser als den meisten anderen. Wenn er nicht aushelfen konnte, würde er auch nie Recht auf die Lebenshilfen der Gilde haben, egal, ob er von mir abstammte oder nicht.

Mein Sohn... das Kind in meinen Armen hatte einen hohen Preis gezahlt, um zu leben und Becci, um es leben zu lassen. Sie war tot... wirklich tot. Nach drei Monaten konnte ich es noch nicht wirklich fassen... ich verdrängte es nicht, doch die Tatsache ihrer Abwesenheit war... schwer.

Langsam stand ich auf und rutschte Oves so, dass er gut in meinen Armen lag. „So... dann lass uns mal wieder gehen.“, meinte ich und lächelte ganz leicht. Der Kleine streckte einen Arm zum Grab aus und sah mich aus noch größeren Augen als zuvor an. Ich seufzte tief und schüttelte den Kopf. „Nein, wir gehen.“ Ich machte eine kurze Pause. „Zeit für's Training.“, sagte ich dann und ging los.